Selbstfairsorger Garten

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Permakultur im Nutzgarten

Was ist eigentlich Permakultur?

In diesem Blogartikel geht es um eines DER Modewörter in der Gartenszene: Permakultur!

Warum dieses Prinzip so aktuell wie nie ist, erfährst du in diesem Artikel. Wir schauen auf die Gestaltungsprinzipien der Permakultur und wie du damit mehr aus deinem Garten machst: Mehr Natur, mehr Vielfalt, mehr Ertrag.

Darüber hinaus bekommst du wichtige Infos zur Ertragssteigerung mit Kleinklimazonen und Naturmodulen, Permakultur Design, Recycling und Schädlingsvorbeugung durch Permakultur. Los geht’s!

Inhaltsverzeichnis

Das erwartet dich in diesem Artikel:

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Permakultur ist mehr als ein Gestaltungsprinzip: es ist ein Lebensstil

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Grundsätze der Permakultur – Kurz erklärt

Permakultur ist mehr als ein Gestaltungsprinzip für Garten und Landwirtschaft - es ist ein Lebensstil. Mit der Hilfe von Permakultur werden übertragbare Systemlösungen auf der Basis von ethischen Prinzipien aufgestellt. Die Prinzipien lassen sich auf Wirtschaft, Bildung aber auch auf das Privatleben übertragen. Schauen wir also zunächst auf die drei Säulen der Permakultur.

3 Säulen der Permakultur

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Gestützt wird das Modell der Permakultur über eine ökologische, soziale und ökonomische Säule. Diese drei Säulen (unter-) stützen sich gegenseitig und dienen als Ankerpunkt für gesellschaftliche und persönliche Werte.

Die 3 Säulen der Permakultur stehen in enger Verbindung und interagieren miteinander

1. Säule: Ökologie (Earth Care)

Die ökologische Säule der Permakultur stützt sich auf den achtsamen Umgang mit der Erde und den Rohstoffen. Der Fokus liegt auf zukunftsträchtigen Lösungen für Materialrecycling und nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Grundsatz: Ausbeute stoppen und an die Natur zurückzahlen!

2. Säule: Soziales (People Care)

Die soziale Säule beschreibt den gleichberechtigten Umgang aller Lebewesen untereinander. Dabei steht das Wohl der Gemeinschaft über dem Wohl des Einzelnen. Anstatt Konkurrenz können durch die Bildung von Kooperationen Vorteile für alle Beteiligten entstehen.

3. Säule: Ökonomie (Fair Share)

Die ökonomische Säule nimmt Bezug auf den wirtschaftlichen Aspekt der Permakultur. Sie fordert das faire Wirtschaften in Kreisläufen, bei der Prozesse und Gewinne optimiert anstatt maximiert werden. Ziel: Der Aufbau von zukunftsträchtigen Systemen, die langfristig erfolgreich und fair wirtschaften.

 

Die drei Säulen der Permakultur interagieren miteinander und bilden dadurch umfassende Synergieeffekte. Durch das Zusammenspiel wird das Ergebnis größer, umfassender und wertvoller als die Summe der einzelnen Elemente. Klingt großartig, oder?


Permakultur im Hausgarten

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Um diese Säulen in deinem eigenen Garten anzuwenden, solltest du wann immer möglich in geschlossenen Kreislaufsystemen denken, die weder dir, deinen Mitmenschen, noch der Tier- und Pflanzenwelt schaden. Dabei werden diese nachhaltigen Stoffsysteme sogar noch reichlich Ertrag abwerfen.

Am besten gelingt das über eine naturnahe Gartengestaltung nach dem Vorbild der Natur. Wichtig sind dabei Geduld und das Beobachten der Naturprozesse, so kannst du Veränderungen erkennen und daraus lernen.

Im Folgenden stellen wir dir einige Beispiele für die Umsetzung von den Prinzipien der Permakultur im eigenen Garten vor.

Gartengestaltung nach dem Vorbild der Natur bedeutet, dass es keine festen Grenzen zwischen den einzelnen Bereichen gibt

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Gartengestaltung durch Kleinklimazonen

Verschiedene Kleinklimazonen garantieren eine besonders hohe Artenvielfalt

In der Natur gibt es sehr viele verschiedene „Mikroklimate“, also kleinräumige Bereiche mit unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen im Vergleich zur Umgebung: Der warme Gebüschsaum am Waldrand, der trockene Steilhang an der Böschung oder die kühlfeuchte Bachniederung mitten im Wald. Entsprechend der unterschiedlichen Einflussfaktoren Temperatur, Licht, Nährstoffangebot, Wasser und Luftfeuchte wird der Standort von völlig unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten bewohnt und geschätzt.

Wenn du in deinem Garten eine möglichst hohe Strukturvielfalt anbietest, wird sich dieser Artenreichtum von selbst entwickeln. Hierfür kannst du dir verschiedene Kleinklimazonen durch die Gestaltung mit Naturmodulen erschaffen.

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Naturmodule für einen nachhaltigen und effizienten Garten

Naturmodule sind kleine, standortspezifische Einheiten zur Förderung von Biodiversität und Strukturvielfalt. Das können mineralische (z.B. Stein) und/oder organische (z.B. Holz) Materialien sein, die einen bestimmten Lebensraum nach dem Vorbild der Natur bilden. Dadurch entstehen unterschiedliche Standorte mit spezifischen mikroklimatischen Eigenschaften für heimische Tier- und Pflanzenarten.

Folgende Module sind eine Bereicherung für jeden Naturgarten:

Jedes dieser Naturmodule bildet einen ganz spezifischen Lebensraum. In der Gemeinschaft mehrerer Module entsteht eine hohe strukturelle Vielfalt für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Mischkulturen dienen der effektiven Schädlingsvorbeugung und sichern ein hohe Artenvielfalt

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Exkurs: Schädlingsvorbeugung durch Permakultur

Permakultur ist außerdem der Inbegriff von Krankheits- und Schädlingsvorbeugung. Denn wo Vielfalt ist, da haben Schädlinge und Krankheitserreger keine Chance, sich massenhaft zu vermehren.

In den vielfältigen Lebensräumen findet sich immer ein Gegenspieler, der das ganze ausbremst und für das natürliche Gleichgewicht sorgt. Häufig sind eben jene „Schädlinge“ ein wichtiger Baustein im System Naturgarten. Kleines Beispiel: Die unbeliebten Blattläuse sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Nützlinge Marienkäfer und Florfliege.

Merke: Je künstlicher ein Lebensraum (z.B. Monokultur), desto anfälliger für Massenvorkommen von Schädlingen und Krankheitserregern. Diese finden ja in der Monokultur im Prinzip „Laborbedingungen“ für die eigene Vermehrung.

Je artenreicher der Lebensraum, desto besser ist das natürliche Gleichgewicht aus Schädlingen und Nützlingen ausbalanciert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Mischkultur, bei der mehrere Pflanzen im Wechsel miteinander stehen und sich Schädlinge gegenseitig vom Hals halten.

Permakultur Design: Wie gestalte ich einen Permakulturgarten?

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Die verschiedenen klimatischen Standortbedingungen, geschaffen durch Kleinklimazonen und Naturmodule, kannst du dir wiederum für deinen Obst- und Gemüsegarten zu Nutze machen. Denn die meisten Pflanzen haben besondere Ansprüche hinsichtlich Temperatur, Licht, Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit. Umso besser, wenn du jeder Pflanze genau das bieten kannst! Hier ein kleines Beispiel:

- Beerensträucher mögen einen feuchten, gemäßigten und halbschattigen Standort (wie am Waldrand)

- Steinobst wie Pfirsich, Aprikose und Nektarine kann nasse Füße nicht ausstehen und will eher vollsonnig stehen. Dann werden die Früchte richtig groß und saftig!

Wenn du diese verschiedenen Standortansprüche auf einer Fläche versuchst zu vereinen, wird keine der Pflanzen wirklich glücklich und wächst nur kümmerlich oder geht sogar ein!

Dementsprechend solltest du versuchen, die verschiedenen Standortbedingungen, die deine Naturmodule für dich erschaffen werden, bestmöglich zu nutzen.

Wenn du Hilfe bei der Gestaltung deines Gartens benötigst, kannst du uns gern eine unverbindliche Anfrage für eine Gartenberatung nach den Prinzipien der Permakultur schicken.

Effiziente Flächennutzung: Wildblumenwiese unter neu angelegten Obstbaumpflanzungen

Exkurs Kompostieren: Die Grundlage für geschlossene Stoffkreisläufe

Das gelebte Beispiel für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist der Komposthaufen: Hier wirfst du (fast) alles drauf, was in Küche und Garten ab Abfällen anfällt. Die Natur wandelt diese „Abfallstoffe“ in wunderbar nährstoffreiche Komposterde mit einem hohen Humusanteil um. In dieser wertvollen Erde wachsen wiederum neue Pflanzen heran und der Kreislauf beginnt von vorn. Dabei bleiben alle Rohstoffe im System und die drei Säulen werden berücksichtigt – das ist gelebte Permakultur!

Aus dem Kompostieren kann man eine ganze Wissenschaft machen. Darum haben wir unserem Herzensthema einen eigenen Artikel zum Kompost gewidmet. Dort kannst du nachlesen, was alles auf den Kompost darf (und was nicht), wie du ihn richtig befüllst und wie du ihn in deinem Garten effizient einsetzt.

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Ein Komposthaufen ist das Paradebeispiel für einen geschlossenen Stoffkreislauf



Effiziente Permakulturpflanzen im Nutzgarten

Jetzt denkst du dir sicher: Permakultur und Vielfalt im Garten ist ja schön und gut – aber ich will doch meinen Ertrag steigern! Gerade dann bietet die Permakultur eine tolle Möglichkeit, um effizient zu gärtnern und mehr aus deinen Anbauflächen zu machen. Denn wie wir in der Einleitung gesehen haben: Permakultur bedeutet Vielfalt auf engstem Raum! So kannst du beispielsweise mehrere Bepflanzungsebenen auf einer Fläche kombinieren und damit den Ertrag steigern.

Welche Pflanzen eignen sich für Permakultur?

Darüber hinaus gibt es eine Reihe an Permakulturpflanzen – also ausdauernden Stauden – die wesentlich weniger Arbeit machen als einjährige Gemüsekulturen und auch deutlich geringere Ansprüche stellen. Hier ein paar Beispiele für ausdauernde, also jedes Jahr wiederkehrende Permakulturpflanzen:

Spargel ist eine mehrjährige Staude, die jedes Jahr eine neue Ernte bringt

• Spargel (Asparagus officinalis)

• Erdbirne (Apios americana)

• Topinambur (Helianthus tuberosus)

• Meerkohl (Crambe maritima)

• Schnittknoblauch (Allium tuberosum)

• Ewiger Kohl (Brassica oleracea var. Ramosa)

• Etagenzwiebel (Allium × proliferum)

• Walderdbeere (Fragaria vesca)

• Knollenziest (Stachys affinis)

• Rhabarber (Rheum rhabarbarum)

• Meerrettich (Armoracia rusticana)

• Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia)

Mit diesen ausdauernden Stauden kannst du schon mal eine ordentliche Grundversorgung durch Permakultur sicherstellen. Darüber hinaus hast du nach der Pflanzung vergleichsweise wenig Arbeit.

Übrigens: Auch Beerensträucher, Wildfruchtgehölze, Nuss- und Obstbäume sind dauerhafte Permakulturpflanzen für deinen Selbstversorgergarten! Einmal gepflanzt bringen Sie dir jedes Jahr zuverlässig Ertrag und der Arbeitsaufwand hält sich absolut in Grenzen.

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Fazit: Wie funktioniert Permakultur?

Der Aufbau mit dem 3 Säulen-Modell mag vielleicht erstmal kompliziert klingen, ist aber in der Praxis gar nicht so schwer zu integrieren. Viel natürliche Prozesse laufen ganz automatisch nach den Prinzipien Earth Care, People Care und Fair Share ab.

Je näher du den Aufbau und die Prozesse in deinem Garten am Naturvorbild orientierst, umso mehr wirst du im Einklang mit den Prinzipien der Permakultur leben. Und das bringt zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten hervor: Menschen, Tiere, Pflanzen und den Planet Erde als Ganzes.

Hast du schon Erfahrung mit Permakultur gemacht oder hast Fragen zum Permakultur Design? Schreib uns gern einen Kommentar, um dich mit uns auszutauschen!

Eine Insektennisthilfe allein macht noch keine Permakultur - kann aber ein wichtiger Bestandteil sein